Die Macht des Morgenrituals – Wie ein bewusster Morgen deine Motivation steigert

Der Morgen – eine unbeschriebene Seite, die darauf wartet, mit unseren Träumen und Zielen gefüllt zu werden. Am Ende des Tages können wir womöglich zurückblicken auf gemeisterte Herausforderungen oder neu entdeckte Lösungen für manch ein Problem, welches uns am Tag davor noch um den Schlaf gebracht hat. 
Wie und vor allem womit wir den Tag beginnen, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie sich der Tag entwickelt. Ein angenehmer Morgen beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern legt auch den Grundstein für unsere Produktivität und Motivation.
Es ist kein Geheimnis, dass viele erfolgreiche Menschen auf der ganzen Welt auf bewusste Morgenrituale schwören. Von erfolgreichen Unternehmer:innen, Künstler:innen und Sportler:innen – sie alle haben erkannt, dass der Weg, wie wir unseren Tag beginnen, einen entscheidenden Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit und mentale Ausgeglichenheit hat. Lass uns daher gemeinsam eintauchen und herausfinden, wie auch du von einem durchdachten Morgenritual profitieren kannst.

An meinem eigenen ganz besonderen Morgenritual arbeite ich schon seit mehreren Jahren. Eine Morgenroutine ist nichts, was man einmal plant und dann ein Leben lang beibehält. Unsere Rituale am Morgen dürfen sich unentwegt weiterentwickeln – es dürfen Neue aufgenommen oder Alte verabschiedet werden. Genauso wie wir im Laufe des Lebens neue Freundschaften knüpfen, neue Herausforderungen annehmen oder aber uns von alten Sorgen und belastenden Gedanken befreien. 
Für mich ist es auch besonders wichtig meine Morgenroutine spontan an den jeweiligen Tag anpassen zu können, denn es steht uns meist nicht täglich die gleiche Menge an Zeit zur Verfügung. Hin und wieder ist das Bett einfach zu gemütlich oder es wurde vom Kollegen noch kurzfristig ein Meeting am Morgen angesetzt. Na großartig, schon habe ich eine Stunde weniger Zeit für mich.

Es ist aber ganz gleich wie viel Zeit mir schlussendlich bleibt, ob nur wenige Minuten oder über eine Stunde. An meinem Morgenritual halte ich fest, denn es lädt meinen Körper mit Energie auf und erfüllt mich mit Lebensfreude. Ich hoffe inzwischen sind Sie neugierig geworden, was ein Morgenritual denn überhaupt beinhalten soll, darf oder einfach kann!


Nichts muss – alles kann. 
Ein kleiner Einblick in meine persönlichen Rituale

Verschlafen schalte ich meinen Wecker aus und reibe ich mir den Sand aus den Augen. Ich gähne, strecke und dehne mich genüsslich im Bett. Falls ich mich dennoch nicht zum Aufstehen überwinden kann, helfen mir meist ein paar Affirmationen, um die nötige Motivation zu finden und doch noch irgendwie meine Beine aus dem Bett zu hieven.  
Als Allererstes schlurfe ich in die Küche und trinke ein Glas Wasser um wach zu werden und fülle zusätzlich den Wasserkocher für meinen „Guten-Morgen-Tee“. Bis das Wasser kocht ist genug Zeit fürs Zähneputzen, genauso wie, während der Tee zieht, genug Zeit ist, um meinen Stoffwechsel mit einem kleinen Workout anzuregen. Noch nicht mal 20 Minuten sind vergangen seit dem ersten Weckton aus meinem Handy und ich fühle mich schon viel besser. 
Abhängig wie viel Zeit mir bleibt verlängere ich das Workout und arbeite noch an verschiedenen Yogaübungen, die mir dabei helfen in (hoffentlich naher) Zukunft mein Ziel vom freistehenden Handstand zu erreichen. 
Der anstrengende Teil ist erledigt – ab jetzt geht es in die Entspannung. Ich hole mir meinen Tee aus der Küche und mache es mir auf der Couch gemütlich. Um nach der Bewegung meinen Körper und meine Atmung wieder zu beruhigen, starte ich mit einer tiefen Bauchatmung. Je nach Tagesverfassung und verfügbarer Zeit hänge ich auch noch eine Wechselatmung an. Ich spüre bereits, wie mein Körper sich mit Energie auflädt und unterstütze ihn dabei in dem ich meine selbst verfassten Affirmationen sowie meine Ziele und Visionen laut ausspreche. 
Der Tee konnte inzwischen abkühlen und ich nehme den ersten Schluck, spüre die Wärme, die sich in meinem Bauch ausbreitet und genieße die Stille und das Flackern der Kerze, die ich vorhin noch angezündet habe. 
Die letzten meist noch verfügbaren 10-20 Minuten nutze ich für einen Tagebucheintrag und eine kurze Lesephase – meist greife ich dabei zu Sachbüchern oder Ratgebern, da es mir bei Romanen schwerfällt das Buch nach wenigen Minuten wieder wegzulegen und mir deshalb vermutlich der Bus vor der Nase wegfährt… 



Die Macht der Morgenrituale liegt nicht nur darin, den Tag sinnvoll zu beginnen, sondern auch darin, den eigenen Fokus zu schärfen, die mentale Stärke zu fördern und letztendlich unser Leben zu bereichern. Es ist mehr als nur eine Tasse Tee und eine kurze Meditation – es ist ein Versprechen an uns selbst, dass wir die Kontrolle über unseren Tag übernehmen und die besten Versionen unserer selbst entfalten wollen.

Denken Sie daran, dass es nicht darauf ankommt, wie perfekt oder umfangreich Ihr Morgenritual ist, sondern vielmehr darauf, dass es zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt. Experimentieren Sie, finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert und nehmen Sie sich die Freiheit, es immer wieder anzupassen. In jedem neuen Morgen liegt die Gelegenheit, ein Ritual zu zelebrieren und die Weichen für einen großartigen Tag zu stellen. Also machen Sie sich bereit, die Sonne zu begrüßen und dem Leben eine positive Richtung zu geben – mit einem bewussten Start in den Tag und einem Herz voller Möglichkeiten.

Carmen Pastl

Veröffentlicht in Die Finca